Was kaum jemandem bewusst ist: Die Bauindustrie zeichnet verantwortlich für einen erheblichen Anteil unseres Energieverbrauchs. Zement- und Stahlproduktion verschlingen Unmengen an Energie, produzieren Mega-Tonnen an CO2.
Holz dagegen ist klimaneutral. Beim aktuellen Arlinger-Projekt wird die CO2-Einsparung gegenüber einem konventionell gebauten Gebäude mit 2.000 t CO2 beziffert. Holz gibt es genug. Wälder in Deutschland werden zum Glück seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet. Das bedeutet: Waldflächen nehmen insgesamt zu.
Verblüffend: Die Holzmenge, die für CARL benötigt wird, wächst deutschlandweit in weniger als 5 Minuten nach! Auch die Wasserbilanz von Holz ist exzellent im Vergleich mit den substituierten Baustoffen wie Beton, Mauersteine, Stahl, Aluminium und Kunststoff. Und Holz ist zu 100% recyclebar. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen „modernen“ Baumaterialien, die nach einem Rückbau auf Deponien und Sonderlagerstätten landen.
Bauphysik
Holz überrascht mit sehr guten Brandschutzwerten. Moderne Holzbautechnik ist keineswegs vergleichbar mit traditionellen, durchaus brandgefährdeten Konzepten. Verwendet werden überwiegend Brettschichtholz und Vollholzbalken mit hoher Dichte. Deren Brandschutz-Eigenschaften erweisen sich Stahl und Beton als ebenbürtig. Sie brennen allenfalls oberflächlich an, behalten aber ihre Stabilität. Entscheidend im Brandfall ist, dass die Tragfähigkeit sehr lang erhalten bleibt und die Bewohner genügend Zeit haben, das Gebäude unversehrt zu verlassen. Holz in dieser Form hat auch keinerlei Nachteile gegenüber Stahl und Beton im Blick auf Wärmedämmung und Lärmschutz. So wird CARL ein Energieeffizienz-Haus nach dem KfW-Standard 55 werden. Das bedeutet: Es benötigt lediglich 55% der Energie eines konventionellen Referenzgebäudes. Auch das statische Vermögen von Holz entspricht dem von Beton. Bei niedrigem Eigengewicht bietet es enorme Tragkraft. Und Holz ist dauerhaft. Als Nutzungszeit setzt man für heutige Gebäude 80 bis 100 Jahre an. Keine große Herausforderung für Holz, schaut man auf die zahlreichen erhaltenen mittelalterlichen Gebäude die etliche Jahrhunderte alt sind.
Beschleunigte Baulogistik
Die Holzbauweise erlaubt eine rationelle Vorfertigung kompletter Module. So werden Wände und Decken schon komplett in der Holzbaufirma vorbereitet. Mit allen nötigen Aussparungen und Öffnungen, teils sogar mit Fenstern und Türen.
Das sorgt natürlich für eine verkürzte Bauzeit und eine deutlich vereinfachte, verschlankte Baulogistik vor Ort.